Bleibende Wirkung - Sechs Künstler präsentierten zum Abschluss des 12. Bildhauersymposiums ihre vollendeten Werke

Ein Hauch von Unvergänglichkeit haftet den sechs neuen Kunstwerken an, die nach dem 12. Bildhauersymposium in Hütscheroda die Landschaft am Hainich bereichern. Bis auf die fünf Tonnen schwere Mutter-Skulptur der Ungarin Beata Rostas konnten alle Arbeiten am Freitagabend bereits an ihrer eigenen Wechselwirkung mit der Natur betrachtet werden.

 

Hütscheroda

Das Vertrauen der Künstlerin in die Organisatoren des 12. Bildhauersymposiums ist mittlerweile ebenso gewaltig wie die Sandsteinskulptur, die Beata Rostas in Hütscheroda hinterlässt. Nach zehn Tagen intensiver Arbeit ist die Künstlerin sicher, dass ihr Sandstein-Monument sicher seinen Standort am Skulpturenwanderweg in Behringen erreicht. Selbst am Endstehungsort entfaltet das fünf Tonnen schwere Frauen-Bildnis bereits seine Wirkung auf die Gäste der Vernissage zum Bildhauersymposium am Freitagabend. Alle anderen fünf Kunstwerke erlebten die Betrachter bereits im Zusammenspiel mit der Landschaft. So wirkt das mathematisch exakt nach einer fast 4000 Jahre alten Formel konstruierte und in Stahl manifestierte Symbol Pi des mehrfachen Symposiums-Teilnehmers Reinmar Senftleben erst vor der sanft geschwungenen Kulisse der Hörselberge in voller Darstellungskraft. So schilderte es zuvor Kunsthistorikerin Diana Trojca in ihrer Laudatio auf die sechs Künstler aus Deutschland, Ungarn, Serbien und der Türkei. In der Skulptur „Das Liebesnest“ von Volker Baier – ebenfalls ein bekanntes Gesicht beim Symposium – fand die Kunstexpertin einen sehr konkreten Bezug: „Wer die Wildkatze im Steinbild findet, weiß sofort, hier hat er ein Behringer Liebesnest vor sich“. Auch die “Jakobsleiter“ des serbischen Künstlers Palanski und die Körperfragmente von Jan Thomas wirken nicht ohne ihre Standorte im Hütscherodaer Park. Dauerhaft wird das Werk des türkischen Bildhauers Tammer Serbay mit Behringen in Beziehung bleiben, weil das farbige Steinquadrat das im Rasen der Grundschule- und Regelschule Blicke auf sich zieht, von Schülern gepflegt werden soll.

Solch stetige Verankerung in der Lebenswelt hat sich Jürgen Dawo, dessen Europäische Kommunikations-Akademie die Symposien ausrichtet, immer gewünscht „Besser als in den Jahren zuvor ist es gelungen, Werke zu schaffen, mit denen sich die Behringer identifizieren können“, lobte der Unternehmer das Gespür der Künstler. Aus Stein und Edelstahl geformt, widerstehen sie zudem lange dem Verfall.

 

Thüringer Allgemeine - Eisenach (09.06.2008)

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