Waldgeister und Schattenspiele

Beim 13. Bildhauersymposium entstehen vergängliche Kunstwerke zum Thema Aberglaube

 

Aberglaube wird fassbar im wörtlichen Sinn. Beim 13. Bildhauersymposium in Hütscheroda, das diese Woche wieder Künstler in das Hainichdorf zog, entstehen vergängliche Kunstwerke, die dieses Thema schöpferisch umsetzen.

 

Hütscheroda: Luft ist wie Ton. Dieser Satz hallte an einem der künstlerisch aufgeladenen Tage durch den Hainich, die Felder und Wiesen bei Behringen. Benoit Maubrey fängt Klänge ein und verfremdet sie. Dadurch entsteht eine Komposition, die für den Ort typisch ist. „Audio Peacocks“ nennt der Künstler aus den USA sein Werk.

Der Titel kommt nicht von ungefähr. Für seine Klanginstallationen trägt er eine Konstruktion, die an einen Pfau erinnert. Maubrey ist einer der in diesem Jahr sechs Künstler die derzeit beim Bildhauersymposium vergänglichen Kunstwerke schaffen. Dazu lud zum 13. Mal die Europäische Kommunikations- Akademie ein. „Dass wir so erfolgreich damit sind, haben wir zu Beginn nicht gedacht“, sagte der Vorsitzende Jürgen Dawo. Jan Thomas aus Halle zum Beispiel ist bereits zum dritten Mal dabei. Sein Werk aus Ton heißt „Waldgeist“.

Er erklärt: „Das verbinde ich mit dem Thema Aberglaube.“ Der Berliner Marc Haselbach findet dieses Motto für sich wie geschaffen. Für seinen Hütscherodaer Schatten wählte er eine Eiche, Die seinem Werk als Rückgrat dient. Der 44- Jährige: „Schatten stehen im Mittelpunkt“. Der Berliner Oliver Scharfbier wiederum konstruierte sein Kunstwerk aus Holzbalken. Entstehen sollte eine Art Boot, das „durch Energie gebaut und von Energie umgeben ist“ Mit Acryl experimentierte Eckhard Roth, der eine Baumlichtskulptur erschaffen will. „Es geht um die Magie des Lichtes“, sagte er. Und Gaby Taplick schichtet „Wünschelrouten für Schätze“ auf. Interessierte konnten den Künstlern im Park des Herrenhauses zuschauen. Während des letzten Tage entstand ein Film, der Freitagabend zum Abschluss gezeigt wird.

 

Thüringer Allgemeine - Bad Langensalza (02.06.2009)

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