Kunst am Rande des Nationalparks

Sieben Bildhauer hinterließen Werke bei Hütscheroda

 

Hütscheroda. Seit 1996 führt die Europäische Kommunikations-Akademie für Bildung, Beratung und Projekte, mit ihrem Vorsitzenden Jürgen Dawo, Skulpturenprojekte in Hütscheroda durch. Das diesjährige 7. Symposium stand unter dem thematischen Oberbegriff „Land Art“, der sich von Stilrichtung her an der Kunst der 60er Jahre orientierte.

Erreicht werden sollte mit dieser Themenwahl, dass sich die Künstler noch intensiver als bei vorangegangenen Symposien mit der Umgebung am Rande des Nationalparks Hainich auseinandersetzten. Rund 120 Bewerbungen von internationalen Künstlern waren für die Teilnahme am einwöchigen Symposium eingegangen. Nur sieben von ihnen durften letztendlich ihre Ideen praktisch umsetzten. Die Jury, zu der auch Professor Peter Arlt Kunsthistoriker an der Universität Erfurt zählte, wählte die Projekte von sechs deutschen und einem koreanischen Künstler aus.

Park Bong-Gi der Südkoreaner baute auf dem Stumpf eines abgeholzten Baumes mittels herumliegender Äste, die er zurecht sägte einen neuen Baum auf. „Noch unterscheidet sich der Neue farblich von den anderen Bäumen im Hütscherodaer Park hinter dem Hotel, aber bald wird er sich ihnen angleichen“, sagt sein Erschaffer.

„Baumtrunk“ heißt das Kunstwerk von Uwe Mäder aus Bremen. Bianca Seidel, die Studentin der Bildhauerei aus Chemnitz, die sich viel mit indianischer Kultur auseinandersetzt, nannte ihr Projekt , das am Rande des Parks steht „Adlerschatten in der Landschaft“. Sylvia Mack aus Berlin gestaltete eine Plastik aus verwittertem Holz. Das flächenmäßig größte Kunstwerk ist das des Oranienburgers Olaf Haugk, einem Gras-Art-Projekt, dass sich mit der Zeit verändert.

Friederike Caroline Bauchmann und Klaus Müller aus Offenbach schufen einen „Anderen Weg“. Einen Holzsteg der vom Hauptweg abzweigt und seine eigene Route findet. Das Kunstobjekt, das im Heßwinkel zu finden ist, endet auf den Resten eines ehemaligen Hauses, das in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts dort beseitigt wurde. Das Kunstwerk von Reinmar Senftleben aus Stuttgart steht ebenfalls auf dem Heßwinkel und nennt sich die „Sonnenwiege“.

 

Lob der Künstler  

Viele lobende Worte gab es  von den Künstlern für die Organisatoren des Symposiums. Alles habe, Dank der Rührigkeit von Symposium-Leiterin Eva Bärwolf wie am Schnürchen geklappt und man habe sich in Hütscheroda sehr wohl gefühlt, so die einhellige Meinung  der Kunstschaffenden. Nur Park Bong-Gi hätte sich gewünscht, dass mehr Leute bei ihm vorbeigeschaut hätten. Hauptsponsor des Symposiums war die Firma Town & Country GmbH Behringen.

 

Thüringer Landeszeitung (28.06.2003)

Original-Ausschnitt.jpg