Sechs Bildhauer in ihren Element - Das 12. Symposium am „Herrenhaus“ in Hütscheroda

Hütscheroda

Es ist wieder soweit. Es klopft und hämmert am Hainich. Wer in diesen Tagen das Herrenhaus in Hütscheroda besucht, dem werden die Bildhauer auffallen, die auf dem Gelände Figuren aus Sandstein fertigen.  Bildnisse modellieren, Pflastersteine bemalen oder mit Eisen hantieren. Bis Freitag läuft dort das 12. Bildhauersymposium. Eingeladen hat wie immer die „Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH“ aus Behringen. Der Begründer Jürgen Dawo hat sich damit einen Traum erfüllt. Ziel des gebürtigen Schwaben ist es, Kunst aus Museen in die Natur zu bringen. Mit der Bildhauerwerkstätte in Hütscheroda und den Skulpturenwanderweg von Behringen am Hainich bis nach Hütscheroda scheint Ihm die Umsetzung gelungen. Seit 12 Jahren lädt er mit Unterstützung der Europäischen Kommunikations-Akademie und Industriepartnern des Unternehmens Künstler aus der gesamten Welt nach Thüringen ein.

Ehrenamtliche Helfer

Vier der sechs Bildhauer, die jetzt am Werke sind, waren schon mindestens einmal dabei. Ihre Skulpturen stehen auf dem Gelände des Herrenhauses oder auf dem Wanderweg. Diesmal kamen die Frauen und Männer mir Latzhose, Kopftuch, Hammer und Meisel ausgestattet aus Stuttgart, Chemnitz, Halle, Kiel, der Türkei, Serbien und Ungarn. Das Material für ihre Bildhauerkunst bekamen sie gestellt. So auch den Aufenthalt im Hotel „Herrenhaus“ . Betreut wurden sie von ehrenamtlichen Helfern wie Pfarrer Uwe Kempa, der sich für diese Aufgabe extra Urlaub nahm.

Seit Erstauflage des Bildhauersymposiums wurden über 70 Kunstwerke geschaffen. Nun kommen zum Thema „Mensch und Natur“ eine riesige „Apfelmamma“ aus Sandstein hinzu, ein „Naturo Fragment“  aus Betonguss von Jan Thomas, ein „Pi“ von Reinmar Senftleben, die eiserne „Jacobsleiter“ vom Serben Zvonimir Kostic und das „Liebesnest“ aus Hilbersdorfer Porphyr des Chemnitzers Volker Baier. Sie alle Bewarben sich um die Teilnahme an dem Symposium.

Einem Bildhauer bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, ist sogar erwünscht. Gern stehen die freundlichen Menschen Rede und Antwort. Interessant dürfte auch für die Behringer Schüler das Werk von Tamar Serbay sein. Der gebürtige Türke mit deutscher Staatsbürgerschaft, der als Kieler perfekt Plattdeutsch schnackt, bemalt Pflastersteine. In roter Farbe sollen sie dann den Rasen der Schule zieren – Rot und Grün, so erklärt der Künstler verschmitzt, haben nichts mit seiner politischen Botschaft zutun, sondern bilde einen tollen  Kontrast.

Neben der bildenden Kunst steht die europäische Verständigung im Mittelpunkt des Symposiums

 

Thüringer Landeszeitung (04.06.2008)

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