Symbiose von Kunst und Natur

HÜTSCHERODA (mz).

"Wir haben noch niemals soviel Gewicht bewegt", sagte Jürgen Dawo.
Seit 1996 ist er Initiator der Bildhauer-Symposien im Herrenhaus. Diesmal stand es unter dem Patronat von
Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski. Mit dem Marmorblock für Fabrizio Diecis "Letzten Altar",
dem Naturstein für Annamaria Serbans "Projektion" oder dem Granit für Lidia Rosinskas
"Schatten" dürften es 25 Tonnen gewesen sein, die bei diesem 5. Symposium zum Thema
Umweltschutz und Umweltverschmutzung verarbeitet wurden.

Zwölf Künstler aus fünf Ländern näherten sich ihm aus unterschiedlicher Sicht.
"Zerstörung" machte Stefan Ester deutlich, "Geschlossen" und in ihrer Bewegung doch offen zeigte
Hiroshi Teshima die Natur, optimistisch dagegen mutet die Botschaft von Dirk Richters "Acht Kubikmeter
Hainich" an. Und sie sprechen mit ganz unterschiedlichem Material. Von Holz über Stein bis zu Profilstahl,
Alu-Guss oder Plaste. Ihre Arbeiten fanden im Park des Herrenhauses und davor, vor allem aber am
Skulpturen-Wanderweg ihren Platz. Wegen des strömenden Regens nahmen sie die vielen
Gäste der Abschlussveranstaltung am Samstag beschirmt oder mit Hilfe eines Busses unter die Lupe.

Zuvor jedoch hatte Initiator Jürgen Dawo all den Sponsoren und Helfern gedankt. Allein die Ytong-AG
und Town und Country trugen die Hälfte der finanziellen Last, 21 weitere Sponsoren und Helfer von der
Schlosserei Jung bis zum Bauhof waren engagiert. Ihren Vertretern wie den Bildhauern hatte
Bürgermeister Bernhard Bischof (BI) zur Erinnerung ein Foto des zwölfköpfigen
Künstlerteams überreicht.

Er empfinde den Nationalpark als hervorragende Kulisse, um Kunst und Umwelt miteinander zu verbinden,
sagte er. "Belebte und unbelebte Natur berühren sich und bekommen einen ästhetischen Reiz",
sah das Diana Henkel in der Laudatio mit den Augen der Kunstpädagogin. Sie sprach von der Kraft, die
jede dieser Arbeiten den Betrachtern geben könne, um sich für Natur und Umwelt einzusetzen.
"Hoffentlich wird's fortgesetzt", war außer Protokoll von Bildhauer Georg Laschinger übers
Symposium zu hören. Diese Investition strahle "in die Zukunft aus".

 

Thüringer Allgemeine (05. Juni 2001)