Skulpturen zum Besetzen freigegeben

Symposium im Kunstdorf am Hainich beendet

 

Hütscheroda.

Das 6. Symposium im Behringer Ortsteil Hütscheroda, dem Kunstdorf am Hainich, wurde am Pfingstsamstag beendet. Elf Sitzskulpturen werden in dieser Woche ihre Plätze an Wanderwegen erhalten und können dann von Wanderern in „Besitz“ genommen werden. Vorerst gab es das offizielle Begrüßungszeremoniell durch den Chef der Europäischen Kommunikations-Akademie, Jürgen Dawo, durch Thüringens Minister für Bundes und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Jürgen Gnauck (CDU), und den Bürgermeister der Einheitsgemeinte Behringen, Bernhard Bischof. Die Laudatio hielt die Kunstpädagogin Diana Henkel-Trojca. Danach konnten sich die zahlreichen Besucher der Eröffnungsveranstaltung durch Probesitzen von der Qualität der neuen Sitzmöbel überzeugen. Nicht nur von den Künstlern wurde bedauert, dass dieses Mal nur eine Woche für das Symposium vorgesehen war. Wegen der Kürze der Zeit sind dann auch deren Arbeiten doppelt so hoch einzuschätzen, so waren sich alle beim Rundgang einig. Die Skulptur „Wegmittetafelgerade“ von Frank Meyer mit einer Länge von circa fünf Metern war nicht zu schaffen. Sie ist mit herausziehbaren Sitzen als spielerische Form, besonders für Kinder, gedacht. Gern hätte auch der in Behringen bekannte Stanislaw Bizek noch eine Woche drangehängt. Hatte er doch eigentlich ein Paar als Sitzgruppe gestalten wollen. Nun hat die Zeit  nur für „die Dame, die den Wanderer zum Ausruhen bittet“ und einen kleinen Sitzblock gereicht. Auch Siegfried Appelt hat noch zu tun, um seiner „Libelle“ aus Stahl den letzten Schliff durch ihre Flügel zu geben. Viel Platz zum Ausruhen bietet die von Daniela Tscheslog gestaltete, rund sechs Meter lange Sitzgruppe aus dem Porenbetonstein Ytong, einem umweltfreundlichen weißen Material, das noch versigelt werden soll. Jede Skulptur ist einzigartig und schön auf ihre Art und hat bereits in der einen Woche, die die Künstler in angenehmer Atmosphäre im Herrenhaus Hütscheroda verbrachten, ihre eigene Geschichte erlebt. Jürgen Gnauck  sagte, die Landesregierung unterstütze das Bildhauersymposium, weil es ein gutes Beispiel für lebendige Kunst und Kultur in unserem Land sei und eine besondere Bedeutung im Nationalpark Hainich habe. In ihrer Laudatio hob Diana Henkel-Trojca die seit 1996 jährlich stattfindenden Bildhauersymposien in Behringen, die bereits über 60 Skulpturen brachten, als vorbildlich hervor. Das diesjährige sei durch seine skurrilen und fantasievollen Sitzmöbel aus unterschiedlichen Materialien besonders interessant, ergänzte sie. Sie stellte jede Skulptur in ihrer Bedeutung vor und umschrieb diese mit bildhaften Worten. Jürgen Dawo dankte der Bevölkerung von Hütscheroda und Behringen für die Hilfe und das Verständnis für Lärm und Unordnung. Die drei Hauptsponsoren, Minister Gnauck mit Lottomitteln, Firma Ytong und Firma Town & Country Massivhäuser, sowie viele einzelne Sponsoren und Helfer wurden ausgezeichnet. Der Nachmittag war durch die Umrahmung mit jazzorientierten Songs und Gitarrenbegleitung Weimarer Künstler ein besonderes Erlebnis.

 

Thüringer Allgemeine - Bad Langensalza (22. Mai 2002)

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