Kokonfisch ging in Flammen auf

Abschluss des Bildhauersymposiums mit temporären Kunstwerken

 

Hütscheroda.

Im Behringer Ortsteil Hütscheroda ging das achte Bildhauersymposium zu Ende. Das Thema „Temporäre Kunstobjekte“ deutete schon an, dass diesmal nichts von Bestand sein wird. Während einige Kunstwerke noch am selben Tag wieder zerstört wurden, kann man sich, inmitten vorhandener Skulpturen auf dem kleinen und großen Wanderweg, an einigen etwas länger erfreuen. Neun Künstler aus Deutschland und einer aus der Türkei arbeiteten vorwiegend mit Naturmaterialien aus dem Hainich. Der endlose Kreislauf zwischen Werden und Vergehen sollte dargestellt werden. Tore, Wege, Nester und markante Linien sind der Schwerpunkt der Arbeiten. Diana Henkel-Trojka sprach in ihrer Laudatio von „temporären Störungen im Landschaftsraum“, die zu Kunstwerken und durch Wind, Regen und Sonne verändert werden. Das wurde besonders deutlich durch die Arbeiten von Dieter Lutsch mit seinem „Körper aus Erde“, der in sich zusammen fiel, und Ulrike Drasdos „Weg und Torbogen“, deren Naturteppich auf dem Wasser vergeht. Reinmar Senftleben bot eine Feuerperformance: Sein Kokonfisch aus dem Behringer Schlosspark diente ihm als Skelett. Dieses wurde mit Stroh und Papier ausgestopft,  um dann den Flammen zum Opfer zu fallen. Landtagsabgeordneter Gustav Bergemann (CDU) dankte als Schirmherr Jürgen Dawo und dessen Europäische Akademie. Schließlich wurden die Kunstwerke Touristen in die Region locken.

 

Thüringer Allgemeine – Eisenach (17. Juni 2004)

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