G7-Treffen - 7 Tage, 7 Künstler: G 7 in Hütscheroda

 

G7-Treffen

Hütscheroda.

 

In der Abgeschiedenheit des Kunstdorfes Hütscheroda schufen in den vergangenen Tagen die Teilnehmer des 11. Bildhauersymposiums sieben Kunstwerke. Unter ihnen war auch der Eisenacher Künstler Hardy Raub. Mehr über die sieben Tage und was entstand steht auf der Lokalseite 3.


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7 Tage, 7 Künstler: G 7 in Hütscheroda

Was beim Bildhauersymposium dieses Jahr entstanden ist

 

Hütscheroda

Kunst ein Buch mit sieben Siegeln? Das fragten sich sechs Bildhauer und ein Bildhauerpaar aus ganz Deutschland. Die sechs plus eins, also sieben, waren unter mehr als 100 Bewerbern für das 11. Bildhauersymposium ausgewählt worden, das im Kunstdorf Hütscheroda stattfand. Nun konnte man sich die Werke der Sieben anschauen, die getreu dem Motto der Künstlersession an sieben Tagen geschaffen wurden. Aufgestellt waren sie im idyllischen Park des Herrenhauses, wo ein Lagerfeuer brannte, Musik erklang und die Abgeschiedenheit zum Sinnieren über die Sieben inspirierte. Warum ausgerechnet diese Zahl zum Inhalt des Symposiums erklärt wurde, erläuterte Kunsthistorikerin Diana Trojca die die Symposien in Hütscheroda bereits seit 2001 begleitet. Sie beschrieb die Sieben als eine magische und heilige Zahl, wies auf die Darstellung der sieben Sünden von Hieronymus Bosch hin und die Erschaffung der Welt in sieben Tagen. Wenn sieben Künstler 2007 an sieben Tagen etwas schaffen, dann könne nur eine Essenz entstehen, die aus der Zahl Sieben kommt. „Die Verbindung zwischen Himmel und Erde beginnt in der Arbeit von Barbara Neuhäuser („Siebenstufige Himmelsleiter oder der Schamanflug“), ihr Blick in ein Schamangesicht lässt Mystisches erahnen.“ Peter Genßler („Ziffer“) schrieb die arabische Ziffer in den Raum. Frank Meyer („Sieben Brüder“) lud zur Betrachtung der sieben Stelen ein, gebildet aus geometrischen Körpern. Der polnische Bildhauer Jacub Lewinski („Torso 7“) entwickelte die Zahl Sieben aus einer Zylinderform. Der Eisenacher Hardy Raub („Am siebten Tag“) hielt Zwiesprache mit dem Schöpfungsakt. Er stellte die aktiven Tage dar und eine Stele für den siebten Tag – mit sitz für den Betrachter, der wie Gott auf sein Werk blicken kann. Anja Krause und Sebastian Turtl („Sieben auf einen Streich“) beschreiben in ihrer Skulptur die magischen Lebensformen aus der Deformierung heraus – einen Klangkörper mit sieben Seiten. Norman Zimmeck („Siete“) fing Licht und Wasser in einer Kupferschale auf, die in sieben Richtungen geht. „Ich bin immer wieder überrascht, was bei den Symposien herauskommt“, sagte Jürgen Dawo, Initiator der Kunstaktionen und 1. Vorsitzender des Vereins Europäische Kommunikations-Akademie für Bildung, Beratung und Projekte, der sie ausrichtet. Zwei der Arbeiten Sollen den Skulpturenpark in Behringen bereichern, die anderen bleiben in Hütscheroda. „Zum Anschauen“, sagt Diana Trojca. “Hier kann man sich mit Kunst und Landschaft beschäftigen, sogar zelten. Ich wünsche mir, Schüler kämen scharenweise“.

 

Thüringer Landeszeitung (11. Juni 2007)

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